Kinder für ein umweltbewusstes Handeln begeistern
In der Schonung Rinnbach des Schriesheimer Waldes galt es am 14.03.2015 für die Klasse 6 Weihnachtsbäume für das Jahr 2022 selbst einzupflanzen. In Erweiterung des Biologieunterrichts und des Thema Bodenschutz stand in diesem Themenbereich noch einmal die Nachhaltigkeit im Vordergrund. Der ehemalige Förster Emil Kling erklärte den Schülern, wie für unsere Gesundheit verträgliche Weihnachtsbäume angepflanzt werden.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) untersucht Weihnachtsbäume regelmäßig auf Pestizide und findet diese oftmals in mehr als einem von zwei Bäumen. Die in den Pflanzen gefundenen Agrargifte sind starke Wasserschadstoffe und können beim Menschen gesundheitliche Auswirkungen hervorrufen. Es ist klar, dass ein einseitiger, großflächiger Anbau von Pflanzen schnell zu einem Krankheitsbefall führen kann. Um den Verlust und damit die Kosten für den Verbraucher möglichst gering zu halten werden Pflanzenschutzmittel und Herbizide eingesetzt. Bei Emil Kling wurden Nordmanntannen und Nobilis gepflanzt, welche in den folgenden fünf bis sieben Jahren ökologisch versorgt werden. Es findet also keine Verwendung von Pestiziden und Herbiziden statt.
Nun können die Schüler ihre selbst eingepflanzten und mit dem eigenen Namen versehenen Bäume jährlich besuchen und den Wachstumsfortschritt beobachten. Die Startmaße waren im Durchschnitt eine Höhe von 30 cm, eine Breite von 10 cm und eine Knospe. Jährlich im Herbst findet ein Tag der offenen Tür auf dem Grundstück statt, bei dem die Gäste „ihre“ Pflanzen besuchen und mehr über das Projekt erfahren können.
Im Dezember 2022 werden die Bäume so groß sein, dass jedes Kind seinen Baum als Weihnachtsbaum fällen kann. Wer seinen Baum nicht selbst schlagen möchte, kann diesen auch an andere abtreten. Pro Baum werden dann 2,50 Euro gespendet.
Das Projekt stellt einen weiteren Schritt dar in der Erziehung der Schülerinnen und Schüler zum Umwelt- und Naturschutz. Besonders greifbar war die Natur für die Schülerinnen und Schüler bei der abschließenden „Baum erfühlen“-Aktion, bei der ein zuvor ausgewählter Baum mit verbundenen Augen wiedergefunden werden musste. Zum Erstaunen alle Beteiligten gelang dies sehr gut, da nicht nur der Baum, sondern auch dessen Umgebung einzigartig war und als Orientierungshilfe eingesetzt werden konnte.