Diese Website verwendet Cookies

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.
Details

Notwendige Cookies helfen dabei, eine Webseite nutzbar zu machen, indem sie Grundfunktionen wie Seitennavigation und Zugriff auf sichere Bereiche der Webseite ermöglichen. Die Webseite kann ohne diese Cookies nicht richtig funktionieren.

NameAnbieterZweckAblauf
wireprivatgymnasium-schwetzingen.deDer Cookie ist für die sichere Anmeldung und die Erkennung von Spam oder Missbrauch der Webseite erforderlich.Session
cmnstrprivatgymnasium-schwetzingen.deSpeichert den Zustimmungsstatus des Benutzers für Cookies.1 Jahr

Statistik-Cookies helfen Webseiten-Besitzern zu verstehen, wie Besucher mit Webseiten interagieren, indem Informationen anonym gesammelt und gemeldet werden.

NameAnbieterZweckAblauf
_gaGoogleRegistriert eine eindeutige ID, die verwendet wird, um statistische Daten dazu, wie der Besucher die Website nutzt, zu generieren.2 Jahre
_gatGoogleWird von Google Analytics verwendet, um die Anforderungsrate einzuschränken.1 Tag
_gidGoogleRegistriert eine eindeutige ID, die verwendet wird, um statistische Daten dazu, wie der Besucher die Website nutzt, zu generieren1 Tag
Impressum

Workshop zum Klimaschutz

Workshop „Klimaschutz geht durch den Magen“

Im Mai besuchte die Klassen 5b das Welthaus des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) für einen Workshop zum Thema Massentierhaltung und deren Auswirkungen auf das Klima.

Zunächst wurde eine Umfrage zum Fleischkonsum der Kinder durchgeführt, gefolgt von einem Quiz, welches in kleinen Gruppen beantwortet wurde. Hierbei musste geschätzt werden, wie viel Kilogramm Fleisch eine Person in Deutschland durchschnittlich zu sich nimmt: geschätzt wurden zwischen 40 und 3.000 Kilogramm (richtige Antwort: 80 Kilogramm). Gefragt wurde außerdem, wie viele Hühner bei einer Massentierhaltung in einem Unterrichtsraum von 42 Quadratmetern leben: 1287 Hühner. Es wurde verdeutlicht, dass Tiere in Massentierhaltung ihr Leben nicht im Freien verbringen und dass Massentierhaltung nicht gegen den Welthunger hilft.

Dem praktischen Einstieg folgte ein Vortrag zum Thema „Klimaschutz geht durch den Magen“. Hierzu wurden viele Fakten, vor allem unter ökologischen Aspekten, vorgestellt, die niemandem vorenthalten werden sollten. Der größte Fleischverbrauch findet sich in den Industrieländern, andere Länder wie Afrika sind hierbei weit abgeschlagen. Der Pro-Kopf-Fleischkonsum ist insgesamt jedoch drastisch gestiegen. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Früher war Fleisch durch die Haltung der Tiere auf Bauernhöfen verhältnismäßig teuer im Einkauf, sodass das Geld in vielen Familien für einen sonntäglichen Braten reichte. Schweine und Kühe wurden mit Küchenabfällen, Gras und Heu gefüttert. Ab 1971 war ein Wandel des Fleischkonsums erkennbar. Die größer werdende Fleisch-Nachfrage konnte nicht mehr über ökologische Tierhaltung abgedeckt werden. Außerdem soll das Fleisch heute nach der Devise „Geiz ist geil“ möglichst günstig zu erstehen sein. Die Deutschen geben maximal 15 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aus, weit weniger als für Kleidung und Technik.

Tiere müssen in immer kürzerer Zeit ihr Schlachtgewicht erreichen, was durch Kraftfutter, welches aus Soja und Mais besteht, erreicht wird. Aus sieben Kilogramm Kraftfutter entsteht aber nur ein Kilogramm Fleisch. Sieben Kilogramm Getreide würden aber mehr Menschen sättigen, als ein Kilogramm Fleisch! Von dem heute angebauten Soja könnte die Weltbevölkerung ernährt werden, jedoch gelangen 90 Prozent des angebauten Sojas in die Tierwirtschaft, da ein Schwein in Massentierhaltung in seinen zehn Monaten Lebenszeit durchschnittlich 890 Kilogramm Nahrung zu sich nimmt, eine Kuh sogar 8.500 Kilogramm. Um genügend Soja für die Massen an Tieren anzubauen werden große Flächen benötigt, welche hauptsächlich durch Rodung des Regenwaldes, zum Beispiel am Amazonas, angelegt werden. Die riesigen Felder werden allerdings nicht nachhaltig bewirtschaftet, sondern ausgebeutet. Das bedeutet, dass der Boden in kurzer Zeit keine Nährstoffe mehr aufweist, sodass neue Flächen gerodet werden müssen. Durch den Transport steigt der Kohlenstoffdioxidanteil, was Auswirkungen auf die globale Erwärmung hat. Jede Kuh scheidet außerdem eine erhebliche Menge an Methangas aus, welches 80-mal schädlicher ist, als das Kohlenstoffdioxid. Die Massentierhaltung fördert in erheblichem Maße die Erderwärmung und somit den Treibhauseffekt, das ursprüngliche Gleichgewicht ist außer Kraft gesetzt.

Jeder Deutsche isst in seinem Leben im Durchschnitt 1.094 Tiere – ohne Meerestiere und Fische. Pro Jahr würden 157 Millionen Tiere gerettet, wenn alle Deutschen nur einen Tag pro Woche auf Fleisch verzichten würden. Dies wäre ein Anfang, um der Erderwärmung entgegenzuwirken.

Abgesehen von dem ökologischen Blickpunkt sollten wir auch über die Gesundheit nachdenken. In der Masse gehaltene Tier können nicht mehr ausreichend medizinisch versorgt werden. Deshalb bekommen sie vorbeugend Antibiotika, welche sich auch nach der Schlachtung noch im Fleisch befinden – und dann auf unserem Teller und somit in unserem Organismus landen. Muss man krankheitsbedingt Antibiotika einnehmen, ist die Wirkung desselben oft nicht mehr ausreichend, da sich der Organismus an die Einnahme schon gewöhnt hat.

Ein Bioschwein hingegen darf bei einer Lebenszeit von einem Jahr maximal einmal Antibiotika bekommen und auch nur, sofern dies durch eine Krankheit nötig ist. Vor allem die Biosiegel von Bioland, dementer und Naturland gewährleisten dies.

Auch der ethische Aspekt ist nicht unerheblich. In einer Massentierhaltung wird keine Rücksicht auf artgerechte Haltung genommen. Die Tiere stehen so dicht beisammen, dass sie sich nicht hinlegen können und kaum Platz zum Stehen haben. Ein Gedankenexperiment soll dies verdeutlichen: Man stelle sich vor, man stehe dicht gedrängt in einer Menschenmasse – acht Monate lang. In kurzer Zeit empfindet man Platzangst, gefolgt von Panik und aggressivem Verhalten, bei welchem die Überlebensinstinkte eine Hauptrolle spielen und der Verstand aussetzt.

Aus Sicht der Halter stellt sich die Situation folgendermaßen dar: Damit sich die Ware, nämlich die Lebewesen, aufgrund der genannten Symptome gegenseitig nicht „beschädigt“, werden direkt nach der Geburt Schwänze, Ohren und Schnäbel kupiert. Die Schlachtung der Tiere erfolgt ebenfalls als Massenabfertigung. Sie werden kopfüber an ein Fließband gehängt, woraufhin sie durch einen Stromschlag in einem Wasserbad betäubt werden. Sogenannte „Stecher“ töten nun im fünf-Sekunden-Takt Schwein für Schwein durch einen Stich in den Hals. Wenn nicht richtig getroffen wird ist keine Zeit, den Fehler zu korrigieren. Das Schwein erwacht eventuell aus der Narkose und verblutet bei Bewusstsein.

In der folgenden Gruppenarbeit beschäftigten sich die Kinder mit der Haltung von Hühnern, Schweinen und Kühen und stellten ihre Ergebnisse der Klasse vor. Außerdem wurden Ideen gesammelt, was jeder Einzelne für eine gesunde Ernährung ohne Massentiere tun könne. Viele Kinder notierten Das Einrichten eines fleischfreien Tages pro Woche, die Reduzierung des Fleischkonsums, das Kaufen von Fleisch aus ökologischer Haltung mit den entsprechenden Biosiegeln und die Aufklärung der Gesellschaft mithilfe der Informationen aus diesem Workshop.

Insgesamt gab der Workshop einen breitgefächerten Überblick über die Massentierhaltung. Unter den ökologischen, gesundheitlichen, sozialen, ethnischen und wirtschaftlichen Aspekten sollte jeder von uns seine Ernährung genau reflektieren. Unsere Gesundheit und die Umwelt danken es uns, wenn wir etwas weniger Fleisch konsumieren und dieses dafür aus ökologischer Haltung beziehen.

In dem Workshop wurden den Kindern viele Zusammenhänge erläutert, was ihnen die Möglichkeit gab, ihre Augen für einen umweltbewussten Ernährungsstil zu öffnen, denn Nachhaltigkeit muss für alle zu einem großen Thema werden! Die Wertschätzung der Bionahrungsmittel sollte damit gestiegen sein.

Weitere Informationen und Statistiken unter: Fleischatlas