Im Sommer 2021 zogen die letzten deutschen Soldatinnen und Soldaten aus Afghanistan ab. Nun ist es Zeit, eine kritische Bewertung vorzunehmen – auch im Gemeinschaftskunde-Unterricht. Oberleutnant Marlon Klier, der selbst sechs Monate in Afghanistan stationiert war, besuchte die Kursstufe 1 und schilderte eindrücklich seine Erfahrungen und die politischen Hintergründe des bisher umfangreichsten Bundeswehreinsatzes.
Nach einem Überblick über die aktuellen Bundeswehrmissionen und die politischen und rechtlichen Grundlagen der Auslandseinsätze berichtete Klier detailliert über den Afghanistan-Einsatz, beginnend mit den Terroranschlägen am 11. September 2001. Er verdeutlichte dabei den Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung und im Selbstverständnis der Bundeswehrmission mit anschaulichem Bildmaterial, das er teils selbst im Einsatz angefertigt hatte. Zeigten sich die Soldatinnen und Soldaten 2002 noch freundlich winkend ohne Helm und Waffen, wandelte sich dieses Bild rasch nach dem Tod der ersten deutschen Soldatinnen und Soldaten im Juni 2003.
Als besonders eindrücklich empfanden die Schülerinnen und Schüler Kliers persönliche Schilderungen „weg von aller Weltpolitik“ und die Berichte aus dem Alltagsleben im Einsatz. Im Anschluss hatten die Schülerinnen und Schüler zahlreiche Fragen zu Kliers Sichtweise und Bewertung des Auslandseinsatzes, der 59 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten das Leben gekostet hatte.
Das PGS bedankt sich bei Oberleutnant Klier für den interessanten Vortrag und die authentischen Einblicke aus erster Hand.